Dein Körper und Du - lebst du noch oder liebst du schon?
„Willst du mit mir gehen?“ Und dann einfach „Ja“ oder „Nein“ ankreuzen. Fast jeder kennt diese so naiv formulierte Frage und so ist sie fast zu einem Symbol für die kindliche Einfachheit von menschlichen Beziehungen geworden, bevor aus diesen Östrogen geladenen und testosterongepulverte Spätnachmittagsdramen in ultrahippen Pseudo coolen Loft- Wohngemeinschaften wurden. Mit der steigenden Anzahl der Möglichkeiten, einen einfachen Kaffee zu bestellen, scheint irgendwie auch die Anzahl der Möglichkeiten von zwischenmenschlichen Beziehungen explodiert zu sein. Sowohl für sexuelle, als auch für freundschaftliche Beziehungen gibt es heutzutage bestimmt ein Dutzend Variationen. Nur weil man das Bett teilt, teilt man nicht zweifelsfrei das Leben. Nur weil man den Wein teilt, teilt man nicht bedenkenlos jedes Geheimnis. Ob diese Fülle am Umgang mit anderen Menschen nun neuzeitliche Freiheit oder modernen Frust bedeutet, lassen wir an dieser Stelle mal außen vor, aber Tatsache ist, dass diese vielen verschiedenen Möglichkeiten auch außerhalb von durch blondierte Friseurmiezen betriebene Nagelstudios und von kaffeetrinkenden, anabolen Tattoo Trägern existieren. Und das ist anstrengend und zeitraubend und führt dazu, dass wir eine Beziehung zu etwas ganz Besonderem stark vernachlässigen: Die Beziehung zu unserem Körper.
Während wir stundenlang über den Beziehungsstatus von Fremden diskutieren oder uns den Kopf darüber zerbrechen, in welche Richtung sich der kurze Barflirt mit dem braunäugigen Investment-Banker aus London wohl entwickelt, machen wir uns überhaupt keine Gedanken, wie es unserem eigenen Körper geht und wohin diese Beziehung wohl führt.
One-Night-Stand:
Dein Körper ist niemand, mit dem du für ein paar Stunden den größten Spaß hast und es keine Konsequenzen gibt. Es wird nicht beim obligatorischen Kaffee und einem „Man sieht sich“ bleiben, nachdem man die ganze Nacht die Laken oder auch Möbel gewälzt hat. Dein Körper begleitet dich, während du verschmiert die fremde Treppe runterläufst und mit leicht gesenktem Kopf ins Taxi steigst. Und er wird wissen wollen, ob so etwas öfter vorkommt, weil er sich dann darauf einstellen wird- mit erhöhten Leberwerten zum Beispiel.
Offene Beziehung:
Es ist unmöglich, mit deinem Körper eine offene Beziehung zu führen, weil er deine 100 %-ige Aufmerksamkeit möchte und braucht. Du kannst ihn nicht einfach mal alleine zuhause sitzen lassen, weil dir heute mehr nach der süßen, stupsnäßigen Barkeeperin oder mehr nach dem tattoowierten DJ ist. Ihm ist es egal, ob du ihn trotzdem liebst. Für ihn zählt nur, dass zwischen euch kein anderer Mensch passt.
Affäre:
Schick essen gehen, tolle Hotels, noch besserer Sex und keine reudigen Verpflichtungen stellt für viele die ideale Form der Beziehung da. Man entflieht dem nervigen Alltag mit einer Affäre, genießt die gemeinsamen Sonnenstunden und sonst nichts und wenn man genug hat, beendet man es von jetzt auf gleich. Aber für deinen Körper funktioniert das nicht. Es gibt nicht nur Sonnenstunden und die Verpflichtung, die du mit deiner Geburt eingegangen bist, ist eine Lebenslange…
….Hochzeit:
Dein Körper verlangt von dir 100%-ige Hingabe in guten wie in schlechten Zeiten. Ihr geht durch „Dick“ und „Dünn“, werdet gemeinsam Fehler machen und daraus lernen. Es wird vielleicht Zeiten geben, in denen ihr professionelle Hilfe benötigt, weil es Probleme geben wird, die ihr auch gemeinsam ohne fremde Hilfe nicht lösen könnt. Du wirst deinen Körper mal mehr und mal weniger mögen, aber ihr beide wisst, dass am Ende des Tages nur euer Zusammensein zählt.
Also bemüh dich mal ein bisschen mehr um deinen Körper! Sei gut zu ihm und mache auch mal Dinge wie Sport oder sich gesünder ernähren, obwohl du sie nicht magst. Dein Körper wird es dir danken: mit lebenslanger Treue.
gatsbya am 25. März 15
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Wenn Frauen ins Fitnessstudio gehen,...
Wenn Frauen ins Fitnessstudio gehen,…
1. riechen sie alle 5 Minuten unauffällig ihre Achseln.
2. nehmen sie die fremde, teure Paul-Mitchell-Haarspülung nach dem Duschen mit. Alles was man in der Dusche findet, darf man behalten oder?
3. checken sie andere Frauen beim Trainieren ab, weil 1.) das Trainingsoutfit super ist oder 2.) sie sich fragen, was diese Tussi macht, um so einen tollen Arsch zu haben?
4. schauen sie auf das Cardio-Display der Nachbarin und erhöhen sofort das eigene Level, wenn die Nachbarin höher trainiert.
5. trainieren sie genau auf dem Level, das noch verhindert, dass die Haare zu schwitzig werden. Wer will sich schon die Haare im Studio waschen?
6. meiden sie Geräte, bei denen man mehr als das Gewicht einstellen muss. Warum wird man auch dabei immer so angestarrt, wenn man was verstellt?
7. korrigieren sie in ihrem Kopf die Übungen der anderen und führen in ihrem Kopf die Dauerdebatte: „Ob ich ihr sagen soll, dass sie Squats falsch macht?“
8. sind genervt, wenn ihr Schrank zu den unteren Schränken gehört.
9. brechen sie ein Workout ab, sobald das Handy leer ist. Wie soll man hier zwei Stunden verbringen, ohne soziale Kontakte nach außen?!
10. benutzen sie Spiegel, um Männer abzuchecken.
11. schämen sie sich, wenn sie mehr Gewichte benutzen, als die Vorgängerin.
12. posten sie das auf Facebook.
13. brauchen sie genau dreiviertel der Trainingszeit, bis sie das ganz spontane Selfie auf Facebook posten.
gatsbya am 06. Januar 15
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Dinge, die wir 2015 nicht mehr zerdenken sollten
1. Ob wir uns wieder ein Pony schneiden lassen sollten? Es hat schon einen Grund, warum wir gerade keinen tragen.
2. Warum die Freundin noch nicht das neue Facebookfoto geliked hat. Es kann vielleicht sein, dass sie in den letzten 5 Minuten einfach noch nicht online war.
3. Ob das siebte, schwarze Kleid wirklich nötig ist. Laut Oskar Wilde sollte man auf das Nötigste verzichten. Man braucht nur Luxus. Also mitnehmen!
4. Ob jemand den Pickel auf der Wange registriert und deswegen das ganze Gesicht gleich hässlich findet. Notiz an mich selbst: Nein, die wenigsten werden ihn überhaupt bemerken!
5. Ob eine weitere Tasse Kaffee noch eine gute Idee ist. Getötet hat sie noch niemanden.
6. Ob es ein Fehler war, den Typen von vor sechs Monaten, abserviert gehabt zu haben. Selbst wenn, ist es vorbei, also weitermachen.
7. Ob sich die zu engen Pumps irgendwann vielleicht doch noch eintragen werden. Das ist ein Mythos! Dem Himmel sei Dank gibt es Ebay, also weg damit!
8. Ob man wirklich mit dem Typen auf ein erstes Date gehen sollte, den man irgendwie nur nett findet. Es wird entweder eine gute Zeit bei einem schicken Essen oder wir haben Storys für den nächsten Mädels Abend: Du kannst also nicht verlieren.
9. Ob es wirklich schlimm ist, wenn man gar keine Lust hat zu trainieren und stattdessen lieber mal ein Gläschen Wein trinken sollte. Du weißt was richtig ist, aber manchmal darf man auch mal etwas Falsches machen.
gatsbya am 29. Dezember 14
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15 Dinge, für die wir uns 2015 nicht mehr entschuldigen
1. Gewinnen. Wenn wir in etwas einfach gut sind, dann haben wir es verdient.
2. Wenn jemand UNS anrempelt. Ja, ich darf diesen Weg auch benutzen.
3. Wenn wir statt Pommes lieber mehr Gemüse wollen, die Soße extra und den Rotwein kalt. Wir bezahlen dafür.
4. Sich eine Minute, einen Tag oder eine Woche Zeit zu nehmen, um eine wichtige Entscheidung zu treffen. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht.
5. Einen Nachtisch ausschlagen. Oder die zweite Portion. Wir haben alle als Kinder gelernt, wann wir satt sind.
6. Dein Aussehen. Seit wann sind Fingernägel oder Körbchengrößen diskussionsfähige Gegenstände?
7. Zeit für sich alleine zu beanspruchen. Das ist verständlich und wichtig. Nicht egoistisch.
8. Den Partner zu bitten, es genau SO zu machen, auch wenn es für ihn nur gut ist, ist es für uns vielleicht fa-han-tastiiisch!
9. Eine andere Meinung haben. Wir halten Paris Hilton einfach trotzdem für eine Hammer- Geschäftsfrau.
10. Weinen. Menschen weinen. Punkt.
11. Wenn wir einfach nicht "kommen" können. Ja, es ist trotzdem gut und nein, es hilft nichts, wenn er da jetzt noch weiter dran rum rubbelt.
12. Glücklich sein. Wir können nichts dafür, dass andere es nicht sind und die macht es nicht glücklicher, wenn man uns unglücklich macht. Oder?
13. Sich in jemanden verliebt zu haben. Auch wenn es falsch ist und alles komplizierter wird. Menschen verlieben sich. Punkt.
14. Seinen Job wirklich gerne zu machen. Es gibt immer noch genug andere Dinge, über die man gemeinsam nörgeln kann.
15. Auf Telefonanrufe, WA-Nachrichten und E-Mails nicht sofort zu antworten. Ja, wir wissen, wir haben es gelesen, aber gerade sind wir trotzdem beschäftigt.
gatsbya am 28. Dezember 14
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11 Wege aus der Kinderfalle
Weihnachten ist die Zeit des Zusammenkommens, des Zueinanderfindens, des Beisammenseins. Es gibt gutes Essen und man verbringt die Zeit mit der Familie oder auch mit den Kollegen in gemütlicher Athmossphäre. Dachte ich. Doch für ein „Twentysomething“ wie mich war die letzte Weihnachtsfeier mit den Kollegen ein Kulturschock! Zwischen Gans und Rotwein sprach man plötzlich angeregt über das Thema: Kinder. Autsch. Entweder über Kinder die schon da sind oder imaginäre Kinder, die man mal bekommt. Ich versuchte zwar, mich möglichst unauffällig hinter dem Weihnachtsgesteck zu verstecken, aber irgendwie musste mein rotes Kleid durchgeschimmert haben und schon waren die fragenden Blicke bei mir. Gescannt und als „Baby-Mach-Potenzial“ eingestuft. Wann ich gerne Kinder hätte? Bitte was?! Also Kinder sind unsere Zukunft und ne ganz tolle Sache! Bestimmt! Wie Wale retten. Oder den Regenwald. Aber genau wie irgendwelche Weltrettungshauruckaktionen sind Kinder einfach nicht mein Ding. „Das kommt noch!“, ist dann immer die Standartprognose meines Gegenübers, die mich wütend macht. „Jaja“, sage ich und denke: „Woher willst du bitte irgendetwas über irgendwelche Wünsche meinersesits wissen, die ich im Moment und für alle Zukunft ausgeschlossen habe? Was ist das nur mit diesem Kinderding!“ Also starte ich jetzt meine eigene Weltrettungshauruckaktion und habe ein paar Antworten vorbereitet, für all die Frauen, die Handtaschen und Hunde einfach auch lieber haben als Kinder:
1.) „Kannst du mir vorher noch mal erklären, wie Babys gemacht werden?“
2.) „Wenn ich meine Raten bei Gucci getilgt habe“
3.) „Wenn homosexuelle Paare überall auf der Welt offiziell und ungestraft heiraten dürfen. Auch in Russland.“
4.) „Ich habe schon eines.“ Und dabei zeigt man auf den Partner
5.) „Wärt ihr bereit, für mich eines mitzubekommen?“
6.) „Oh ich weiß nicht. Morgen!“
7.) „Ich liebe Party einfach ein bisschen zu viel, um das aufzugeben!“
8.) „Oh, wir sind noch am Üben, damit es perfekt wird!“
9.) „Aha! Ich bin wohl fett oder was?“
10.) „Wahrscheinlich so in den nächsten 60 Jahren“.
11.) „Hääh?!“
gatsbya am 21. Dezember 14
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gatsbya am 15. Dezember 14
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Friendly Fire
"So eine Kameradschaft hat es nie wieder gegeben". So oder so ähnlich schwärmen viele Männer von ihren vergangenen Bundeswehrzeiten, dem Boxring oder dem Kickerverein, in dem sie als junge Kerle jeden Samstag oder Sonntag zusammen kickten. Schlamm, Dreck, Müdigkeit, Kämpfen. Aber gemeinsam. Gemeinsam stark sein und gegen den Feind vorgehen. Sich zusammen bis an die Grenzen bringen und darüber hinaus. Schlechte Zeiten zusammen durchleben und stärker werden, weil man nicht alleine leidet. Und dann das Bier in der Wärme genießen. Zusammen.
Frauenfreundschaften sehen wir gerne etwas glamouröser: In Glitzer, mit teuren Schuhen und Champagner a la Sex and the City. Carrie und Co. gingen viele Jahre durch dick und dünn miteinander. Ereignisse wie Scheidungen, Krebs und jede Menge Liebeskummer wurden gemeinsam durch litten und Hochzeit, Kinder oder die Veröffentlichung des eigenen Buch gemeinsam gefeiert. Und wer sich nicht am Ende für Carrie und ihren Mister Big gefreut hat, muss Herz aus Diamanten haben. Nur sind diese Frauen fiktiv und die Realität scheint zwischen Frauen scheint mehr einem Schlachtfeld zu gleichen, als einer schicken Cocktailbar. Während Carrie die männerverschlingende Samantha niemals als Schlampe bezeichnen würde oder die burschikose Miranda vor Neid auf Charlottes liebliches Äußeres am Platzen wäre, muss man im realen Leben einmal mehr den üblen Neidattacken der eigenen Freundin ausweichen. Man wirft sich in den Schützengraben und versteckt sich hinter erfundenen Beteuerungen, wie beschissen doch alles ist, nur um der sonst zu erwartenden Missgunst kein Kanonenfutter zu bieten. Solange man sich im Krieg befindet, kämpft man gemeinsam gegen Männer, Kilos, Alltagsdramen. Man leidet Seite an Seite, weil geteiltes Leid nur halbes Leid sein soll. Doch wieso scheint für einige Frauen geteilte Freude auch nur halbe Freude zu sein? Wenn man in schlechten Zeiten zusammen hält, sollte man dann nicht gerade die guten Zeiten zusammen feiern? Gerade letztes Jahr habe ich viel kämpfen müssen. Es gab viele Tränen, immer ein paar tröstende Umarmungen und viel Bestärkung darin, dass einfach alles beschissen ist. Nun ist dieses Jahr bei mir einfach mal besser gelaufen. Ich habe Strategien überdacht, neue Pläne entwickelt und mich um Frieden bemüht. Mein Krieg ist vorerst beendet und ich will das Feld räumen, doch kann ich den Schützengraben nicht verlassen, weil aus Freundinnen auf einmal Feinde geworden sind und auch "Friendly Fire" kann tödlich sein. Aus Umarmungen sind Würgegriffe geworden und aus den aufmunternden Worten wüste Beschimpfungen. Einen Krieg gewinnt man nun mal nur dadurch, dass man den anderen zum Aufgeben zwingt, ihn bis zu den letzten Ressourcen vernichtet. Doch so plump ist unser Leben nicht. Es geht nicht um strategische oder psychologische Kriegsführung. Man rettet sich selbst nicht dadurch, dass man selbst den letzten, vermeintlichen Feind vernichtet. Das eigene Leben wird niemals dadurch besser, dass man dem anderen sein Leben missgönnt. Die eigene Figur wird nicht dadurch besser, dass man andere Frauen für ihr Aussehen hasst und der eigene Job wird nicht durch Schlechtmachen des Jobs der eigenen Freundin besser. Am Ende ist man nur schmutzig vom gegenseitigen Bewerfen mit Dreck und heißer vom Galle Spucken. Dieses Jahr habe ich mehrere atomare Anschläge erlebt und wo man so eine Bombe zündet, ist alles Leben, jede Hoffnung auf Frieden, auf schier endlose Zeit vergiftet. Das muss man akzeptieren, aber sollte man für die Zukunft den Einsatz von atomaren Superwaffen verhindern und sich klar darüber werden, ob dieser Krieg wirklich sein muss. Man beendet niemals mit Missgunst und Neid anderen gegenüber den eigenen Krieg.
Und Mädels, wir sind nicht im Krieg! Wir sind auf einer Mission und die heißt: Glücklich werden! Und diese Mission sollten wir doch zusammen meistern, uns zusammen freuen und unterstützen bis es letztlich für uns alle heißt: Mission completed. Oder um es mit den Worten, der Serienheldinnen zu sagen, die für uns immer noch Vorbilder sein sollten, wie man Frauenfreundschaft leben kann: „Es ist hart , Menschen zu finden, die einen lieben- egal, was ist. Und ich schätze mich glücklich, wenigstens drei von ihnen gefunden zu haben“. Denn in Zeiten des Krieges und des Friedens Freundinnen zu haben, ist für sich schon ein Sieg.
gatsbya am 09. Dezember 14
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Stille Post(ings)
"Ja und dann hat mich letztens noch die angesprochen, wo du da mit dem warst", erzählte meine Mutter letztens so nebenbei beim Kaffee, "Die hat das wohl von der gehört-du weißt schon: die, mit der du mal befreundet warst". Ja, jetzt war mir alles klar und vieles noch unklarer. Besagte Person, die mit besagter anderer Person über ein Ereignis in MEINEM Leben gesprochen hatte, spricht aufgrund irgendwelcher, unausgesprochener Worte seit gut zwei Jahren kein Wort mehr mit mir."Nicht-Miteinander-Sprechen" schließt allerdings wohl "ÜBEREINANDER sprechen" nicht aus. Wenn ich ehrlich bin, hab ich nicht mal wahrgenommen, dass diese Person mein Leben wohl weiterhin verfolgt hat, das ich in regelmäßigen Abständen durchaus auch mit allen anderen teile. Während man früher die Tür zumachte und alles Private wirklich in den eigenen, vier Wänden geblieben ist, sind diese Wände seit der Internetwelle in die privaten Haushalte durchaus dünner und gläsern geworden. Die sozialen Netzwerke basieren auf dem medialen Mauerfall und wachsen daran. Es wurde fortan alles nackt nach außen getragen. Was in den 90ern noch von Caroline von Monaco bis zum Bundesverfassungsgericht hochgeklagt worden war, nämlich das Recht auf Privatsphäre, haben wir alle seit der Geburt von Facebook, Twitter und Instagram ad absurdum geführt. Waren bei dem schrecklichen Unfall von Prinzessin Diana, um nur einen prägnanten Vorfall zu nennen, noch die Paparazzi diejenigen, auf die man mit dem Finger gezeigt hatte, werden soziale Netzwerke heute von Selfies überschwemmt, bei denen wir selbst den Finger am Auslöser haben. Noch absurder wurde es dann mit den Möglichkeiten, die Menschen, mit denen man online verbunden war, in Kategorien aufzuteilen, um bestimmte Dinge nicht mehr oder nur teilweise mit ihnen zu teilen. Das Mitteilen kann also eingeteilt werden. Zuviel Teilen? Ich war schon immer schlecht in Bruchrechnung! Dies führte dann ja auch wirklich zu solch bizarren Auswüchsen, wie einem Mann mit 5 Ehefrauen, 9 Verlobten und 14 Freundinnen, die sich ihn teilten, ohne, dass er es den Frauen mitteilte.
So kann man also mit wenigen Mausklicken entscheiden, was man mit wem teilen möchte, doch man kann so einfach leider nicht bestimmen, wer mit wem über die eigene Person spricht und schon gar nicht, was. Ich habe keine Kategorisierungen getroffen, weil ich nach meiner Auffassung nichts zu verheimlichen habe und zu allem stehe, was ich mit anderen teile. Allerdings würde ich es schön finden, wenn man sich mir mal öfters mitteilen würde. Wieso gehen die Menschen mit sich selbst so offen um, wenn sie über andere nur hinter vorgehaltener Hand sprechen? Haben wir aus den vielen Versuchen, bei "Stille Post" am Ende das richtige zu verstehen, nichts gelernt? Bei Post-ings steckt ja auch immer ein bisschen "Stille Post" mit drin. Es ist eine Weitergabe vom eigenen Erleben an die sozialen Netzwerke und vielleicht sollte man sich angewöhnen, immer den Postenden selbst noch mal zu fragen, bevor man den Nachbarn fragt, der es auch schon nicht mehr ganz genau verstanden hat.
gatsbya am 31. Oktober 14
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Der Cinderella- Effekt
Wenn es Samstag ist und es dunkel wird, trennen einen als Frau nur ein paar Stunden und drei gute Feen Namens „Mascara“, „High Heels“ und „Lipgloss“, um von der wochentäglichen Cinderella zur Wochenendprinzessin zu werden. Da hat man sich die Woche über im Büro, im Fitnessstudio und beim Putzen gequält, sich noch tapfer durch den Samstagseinkauf geschlagen, um dann verwandelt in ein Taxi zu steigen und Richtung Innenstadt zu fahren. Dort, wo sich wie ein glänzendes Schloss, die Skyline der Main-Metropole erhebt, gibt es keinen Alltag. Mit dem Untergang der Sonne hinter den Brücken des Mains, finden sich Playboys und Bunnies, Dandys und Diven, Sugar Daddys und Babes zusammen. Umgeben von edlen Ledersofas, dunklen Holzmöbeln, von glänzenden Gläsern und glitzernden Leuchtern genießt man bei Champagner und Kaviarhäppchen die Klänge, die der DJ zaubert und die Komplimente, die verzaubern. Die Kostümierung aller Beteiligten ist perfekt: die Männer schmücken sich mit den firmeneigenen Kreditkarten, die Frauen mit einem falschen Lachen. Es wird getanzt und geküsst zwischen gespiegelten Wänden, die das zeigen was sie sehen, aber lange nicht die Wahrheit. Es ist wie auf einem Ball und wir Frauen suchen den einen Prinzen zwischen den restlichen Hofnarren. Doch je tiefer die Nacht, desto mehr Narren scheint es zu geben, desto lauter wirkt der Proll und Protz und schließlich kommt der Punkt, an dem Cinderella den Ball verlassen muss. Man verliert einen Schuh oder die Gaderobenmarke und steigt zurück in die Kürbiskutsche- Verzeihung- in das Taxi. Die Fahrt geht durch die rötlichen Lichter des Bahnhofsviertels, in dem sich der Kavier und der Champagner morgens bei Sonnenaufgang in Döner und Ayran verwandelt und ehe man sich versieht, betritt man wieder die kleine, unglamouröse Wohnung, in der man seit Studententagen lebt. Man stülpt sich das Kleid über den Kopf und schläft sich aus, denn es ist Sonntag und spätestens beim nächsten Blick in die Zukunft sieht man die Wahrheit.
Aber Märchen sind dafür da, unterhaltsam und lehrreich zu sein, nicht um geglaubt zu werden und so lieben wir Frauen es doch, uns immer wieder von Cinderella in eine Prinzessin zu verwandeln und um eine Prinzessin zu sein, braucht man heutzutage zum Glück auch keinen Prinzen mehr.
*Mut braucht man da wo Angst ist*
Im Leben geht es oftmals um Mut. Man muss sich beweisen, für das stehen, was man darstellt und fühlt. Singles müssen stets den Mut aufbringen, die Dinge alleine und trotzdem erfolgreich und überzeugt zu bewältigen. Sie müssen den Mut haben, alleine zu sein und sich trotzdem vollkommen vollständig zu fühlen. Und jeden Tag gilt es, sich aufs Neue der Welt gegenüber zu stellen und zu sagen: „Das bin ich und ich bin vollständig. Mir fehlt nichts.“
Auch im Job ist es oft wichtig und entscheidend, entschlossen aufzutreten und auch mal den Mut zu haben, „Nein“ zu sagen, wenn die Forderungen des Chefs zu weit gehen oder ein Gehalt zu fordern, was der eigenen Leistung auch entspricht.
Doch gilt es in einer Beziehung nicht auch Mut zu beweisen? Wenn man eine Beziehung führt, hat man den Mut gehabt, jemanden in sein Leben zu lassen und einen Teil von sich an den Partner abzugeben. Man wird, wenn auch vollkommen freiwillig, besessen und der Partner hat Rechte an der eigenen Person. Es ist wie ein still geschlossener Vertrag, den beide Partner stets vor Augen haben. Doch sollte dieser Vertrag eine Klausel enthalten, die beiden Partnern ihre Freiheiten zuspricht und Bedingung gelten muss. Allgemeine Geschäftsbedingungen darüber, wie weit der Partner Einfluss auf die eigenen Entscheidungen nehmen darf. Darf mitbestimmt werden über Entscheidungen, die den Job betreffen? Das Aussehen? Den Freundeskreis? Eine moderne Partnerschaft darf natürlich niemals in vollkommener Selbstaufgabe enden - doch es erfordert auch hier Mut und Überwindung, den Bob trotzdem zu schneiden oder die höhere Position im Job dennoch anzunehmen, auch wenn der Partner damit aneckt.
Darf man den Mut haben, auf gewisse Freiheiten zu bestehen und einige zurück zu fordern oder wäre das ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen, die Bestandteil des Partnerschaftsvertrags? Wer darf Notar sein?
Es ist doch so, dass man in Beziehungen indirekt dazu verpflichtet ist, den Partner stets am Leben teilhaben zu lassen und da man den Partner liebt, ist das ja auch erst mal nicht problematisch. Nur, was, wenn einem das Gefühl gegeben wird, sich rechtfertigen zu müssen, sobald der Partner mal nicht direkt teilhaben soll? Man beginnt nach Ausreden zu suchen, lügt und erfindet Dinge, bloß um sich dafür zu rechtfertigen, sich mal wieder vollständig zu besitzen, mal wieder ganz sich selbst zu gehören und mit sich Zeit zu verbringen. Dass manch einer dieses Verlangen hat, heißt keineswegs ein Nachlassen der Gefühle oder eine Flucht aus der Beziehung. Doch wieso verliert man in einer Partnerschaft allzu schnell den Mut, zu sagen: „Das bin ich und ich bin vollständig. Mir fehlt nichts“?
Ich meide am liebsten Diskussionen mit dem Partner und bei vielen Dingen gebe ich lieber nach, bevor es eskaliert. Das rührt auch aus der Angst heraus, den Partner durch eine „falsche“ Entscheidung womöglich zu verletzen oder gar zu verlieren. Solche Situationen sind unangenehm und niemand erlebt so etwas gerne, aber manchmal muss man den Mut haben, genau diese Ängste zu überwinden. Die Angst, den Partner zu verletzen oder zu verlieren, darf die Gefahr vor dem Verlust des eigenen Ichs nicht übertönen und falls doch, muss man all seinen Mut zusammen nehmen und sich seinen eigenen Ängsten stellen. Mut kann nur bewiesen werden, wenn man auf seine Ängste trifft. Eine Partnerschaft bedeutet sich für den Partner, aber nicht gegen sich selbst zu entscheiden. Also muss man einfach ab und an den Mut haben, zu sagen: „Das ist mein Leben. Und so bin ich vollständig.“
gatsbya am 08. Oktober 14
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