ItsALifestyle

Ich bin ein Fan von guter Literatur. Egal, ob klassisch oder modern: ein gutes Buch kann einem wirklich schöne Stunden bereiten. Wenn es sich dabei dann auch noch um erotische Literatur handelt, werden die Stunden meist noch schöner. Gemütlich ins Bett gekuschelt, nur begleitet von einem erotischen Roman und dem eigenen Kopfkino kann eine wundervolle Art des Vorspiels sein und ist für viele Frauen vielleicht sogar befriedigender als den stumpfsinnigen Gruppenstoßgebeten der Pornoindustrie zuzuschauen. Dementsprechend halte ich die Verfilmung erotische Romane für ein äußerst zweischneidiges Schwert. Die im Roman so detailliert beschriebene Szene mit schwarzer Maske auf rotem Satin und das literarische Prickeln, kann mit Darstellern und in Farbe ganz schnell eine Mischung aus billigem Rapstar-Musikvideo und peinlichen Faschingskostümen werden. Und nein, diese Gefahr besteht nicht nur bei Low-Budget- Verfilmungen, sondern auch Hollywood kann mit viel Geld, billig produzieren. Somit sehen auch viele Fans des erotischen Bestselleromans "Shades of Grey" dessen Verfilmung kritisch gegenüber. Doch als ich letztens folgende Meldung las, hat es mich ins literarische Herz getroffen: "Shades of Grey soll gefährlich für die weibliche Psyche sein!". Der Anblick von Fesselspielen, einer fiktiven, jungen Frau in unterwürfigen Stellungen und der teilweise gewalttätige Umgang von einem erfundenen Macho wie Mr. Grey soll vor allem bei jungen Frauen mit Minderwertigkeitskomplexen schwere Traumata und psychische Probleme auslösen. Wissenschaftler raten deshalb Frauen davon ab, sich den Film anzusehen. What the Fuck? Sich erotische Fesselspielchen im Fernsehen anschauen soll bei jungen Frauen nen Knacks auslösen? Natürlich ist die unterwürfige und unsichere Anastasia Steele nicht unbedingt als Rollenvorbild für moderne Frauen geeignet, aber das sind die Frauen in Rapvideos, Werbespots für Männerparfum oder in Datingshows wie "Der Bachelor" oder "Catch the Millionaire" auch nicht gerade. Und während es in besagtem Roman neben diversen Sexspielen noch um etwas mehr geht, sucht man bei "Der Bachelor" verzweifelt nach irgendeinem Sinn, den diese Frauen verfolgen, außer sich im Playboy zu zeigen und "berühmt zu werden". Heutzutage werden wir Frauen, egal ob in Filmen, in der Werbung, in der Musik oder eben in Unterhaltungsshows mit Frauenrollen wie "Sexy Blondchen", "Geile Brünette" und "rammelige Rothaarige" konfrontiert. Sexismus gibt es überall und anstatt zu versuchen, einfach nicht hinzusehen, sollten Frauen wie Männer sehr genau hinschauen und erkennen, was Fiktion bleiben und was Realität werden sollte.

Rollen Spiele High-Class
Bei den Kostümen die schmierigen Sexshop am Hauptbahnhof meiden und vielleicht nicht das Krankenschwester- Kostüm nehmen, das 50 % reduziert ist. Im schlimmsten Fall handelt es sich auch noch um Gebrauchtware! Eklig!! Wie wäre es mal mit dem Golflehrer und der reichen Unternehmerin oder dem Musikmanager und der aufstrebenden Sängerin? Und bitte! Keine Ohren!
Die Kleidung anlassen
Und damit ist nicht das bei Frauen sehr beliebte T-Shirt oder die bei Männern sehr beliebten Socken gemeint. Kleidungsstücke, die beim Sex aber durchaus hilfreich sein können, betreffen in den meisten Fällen uns Frauen. Die Rede ist natürlich von High Heels oder auch Overknees- Stiefel. Der Sex kann in hohen Schuhen besser sein, weil man sich als Frau definitiv sexy fühlt . Die Schuhe verlängern die Beine und heben den Hintern an. Das sieht für den Partner super aus und zusätzlich führt diese Haltung dazu, dass sich bestimmte Positionen auch noch intensiver anfühlen. Lässt man aus optischen Gründen auch den Tanga an, sollte man darauf achten, dass der Slip aus weichem Stoff ist, da es sonst auf Dauer reibt. Der Liebhaber hat aber immer noch nicht die Erlaubnis, die Socken anzubehalten.
In Bewegung bleiben
Hat man ein intensives Vorspiel hinter sich und eine noch intensivere Partie zwischen den Laken hinter sich, sollte man nach der ersten Anstrengung nicht gleich in sich zusammenfallen. Pornodarsteller drehen teilweise mehrere Stunden. Zwischendurch muss die Stimmung natürlich beibehalten werden, um sofort wieder ran zu können, wenn die Kamera läuft. Also warum nicht auch mal nach den ersten „Szenen“ eine kleine Drehpause machen? Man legt sich entspannt nebeneinander und legt ein bisschen Hand an bis man wieder fast explodiert und weiter machen will.
Szene zurück auf Anfang
Einmal mit dem Sex begonnen, ist man schnell nur noch auf das Ziel bedacht. Man hat sich mit Berührungen, Fingern und Zungen in Stimmung gebracht und konzentriert sich jetzt höchstens noch mal auf einen Stellungswechsel. Wie wäre es aber, mal nach dem oralen Vorspiel und dem Intermezzo noch mal zurück zum Start zu gehen? Dieser Repeat überrascht den eigenen Körper und führt zu intensiveren Orgasmen. Nur wenn man einmal durch die Hintertür gekommen ist, sollte man den Schauplatz auch nur durch Selbige wieder verlassen.
Dirty Talk
Sich beim Sex schmutzige Dinge zu sagen, ist keine Erfindung der Pornoinsustrie, aber es wurde dadurch bestimmt groß gemacht. Jetzt steckt nicht in jedem von uns ein Amateur-Pornodarsteller und der Kopf ist dabei einfach nur leer. Auch hier kann man ruhig einfach mal mit Standardsätzen aus jedem Porno anfangen. Er hört es immer wieder gerne, wie groß und hart er ist und wie gut es sich anfühlt. Wenn er dann uuffordernd nachfragt, kommen die richtigen Antworten wie von selbst. Man kann auch einfach mit den passenden Wörter erzählen, was man gerade macht bis Beiden die Spucke weg bleibt.
Lachen können
Ein Pornodreh ist "harte" Arbeit und die übersteht man am besten, wenn man nicht alles ernst nimmt und bei Pannen auch mal lachen kann. Und im wahren Leben ist das gemeinsame Lachen beim Sex etwas Wunderschönes, das vielleicht sogar verbindet.

Sex macht mir Spaß. Ich habe gerne welchen, rede gerne über ihn, höre mir gerne Geschichten über ihn an und denke auch gerne an Sex. Nur wünschte ich manchmal, ich hätte als Frau einmal die Möglichkeit wie ein Mann zu vögeln. Es klingt jetzt vielleicht nach Klischee und davon halte ich eigentlich gar nichts, aber Männer sind dazu fähig einfach nur Sex zu haben - die meisten Frauen hingegen nicht. Frauen haben keinen Sex. Sie machen Liebe, rächen sich an ihrem Ex, machen sich ein Kompliment, beweisen sich oder anderen etwas, haben Mitleid oder Angst, sind unsicher oder wollen einfach mal so sein wie Madonna in den Achtzigern. Es ist einfach unglaublich, was Sex für Frauen bedeuten kann. Und diese Bedeutung beschränkt sich nicht nur einfach auf den Akt selbst, nein, schon die Andeutung von Sex oder die Lust auf Sex löst bei den meisten, weiblichen Artgenossen philosophische Überlegungen aus, bei denen sogar Sokrates und Novalis die Ohren rauschen würden. Bestes Beispiel: Ich! Seit ein paar Wochen date ich einen Mann, gut aussehend, gut verdienend, erfolgsorientiert, ambitioniert und doch tiefgründig. Wir haben ständig Kontakt und er macht mir Komplimente, dass mir die Ohren rauschen. Also eigentlich ist Harmonie pur angesagt. Doch ob es nun mit meiner unromantischen Grundeinstellung zusammen hängt oder ich einfach zu sehr Frau bin, seitdem ich weiß, dass mein Date mit mir schlafen möchte, leuchtet bei mir ein Alarmknöpfchen und ich höre ständig meine Mutter, wie sie sagt: „Männer lügen bei zwei Dingen: Geld und Sex“ Da mir Geld erst einmal egal ist, gibt es keinen Grund, mich in dieser Richtung anzulügen, also frage ich: „Lügt mein Date wegen Sex?“ Das führt mich jetzt zu meinem Wunsch, mal als Mann Sex zu haben. Mein Date denkt sicher einfach: „Die Frau ist witzig, nett und hat einen tollen Hintern. Ich würde sie gerne vögeln“ Fertig. Nichts. Kein Gedanke mehr. Vergleichen wir dann mal meine Gedankengänge, die etwa wie folgt sind: „ Der Mann hat wunderschöne Augen. Ich könnte mich stundenlang in ihnen verlieren. Meine Mutter würde seinen Anzug mögen und mein Vater sein tolles Auto. Er trainiert bestimmt irgendeine exotische Kampfsportart, um solche Arme vorzuweisen. Ich will in seinen Armen liegen und eigentlich will ich ihn auch gerne vögeln....“So weit, so gut, das ist ja alles noch im Rahmen, aber jetzt kommt der Gedanke an Sex ins Spiel und da drehen wir Frauen meist total durch. Weil wir ja eigentlich genau so gerne wollen wie die Männer, uns aber ständig einreden, wir dürfen nicht wollen, wenn wir es ernst meinen. Wir ermessen am Sexentzug unseren Wert, was totaler Schwachsinn ist. Wenn ein Mann mehr als nur Sex von einer Frau möchte, bleibt er bei ihr, auch wenn beide beim zweiten Date Sex haben. Und wenn ein Mann eine Frau nur vögeln will, verlässt er sie auch noch nach dem zwanzigsten Date. Wir Frauen haben uns irgendwann in die Idee verrannt, solange wir keinen Sex mit Männer haben, seien wir auf der sicheren Seite. Ich habe Angst, dass mein Date mich links liegen lässt, sobald ich mit ihm geschlafen habe und gehe sogar so weit, es als eine persönliche Beleidigung zu empfinden, wenn mein Date mit mir schlafen will. Wie komme ich da bloß wieder raus?
Wir Frauen sollten in erster Linie damit aufhören, Sex als Kommunikationsmittel, Druckmittel oder Rachemittel zu verwenden und anfangen, Sex wie die meisten Männer als das zu betrachten, was Sex letztlich ist: Sex. Punkt. Aus. Fertig. Na klar, es gibt guten Sex, Hammersex, schlechten Sex, Oralsex, Analsex, Sex zu zweit, Sex zu Dritt, Sex alleine, Sex im Dunkeln, Outdoor-Sex und Spielzeug- Sex. Aber egal wie vielfältig man diese Liste noch weiterführen würde, es bleibt letztlich einfach Sex.
Vielleicht sollte ich mir weniger überlegen, was dieser Sex jetzt zu bedeuten hat, denn für mein Date hat er nicht mehr zu bedeuten als Sex, sondern mich vielmehr darauf konzentrieren, was ICH für mein Date bedeute. Ich sollte eher über die Regelmäßigkeit seiner Mails, über die Ehrlichkeit seiner Komplimente oder über seine Lebenseinstellung nachdenken, als über die Tatsache, dass er mit mir schlafen will. Vielleicht gelingt es mir nicht ganz, mal genauso wie ein Mann Sex zu haben, schließlich bin ich eine Frau, aber vielleicht habe ich einfach mal nur Sex.

Ich seh in den Spiegel und lüge mich an
Weil ich dir nicht die Wahrheit sagen kann.
Denn die Wahrheit ist, dass ich verliebt in dich bin.
Doch das gibt leider so gar keinen Sinn.
Schon beim ersten Kuss wurde mir klar
Bei dir geht´s um Sex
Und wir werden kein Paar.
Ich spürte deinen Atem und wünschte mir
Er hielte mich fest bei dir.
Doch du hast kein Interesse an mehr als das
Das einzige was zählt für dich ist der Spaß.
Und ich lüge weiter und nicke nur still
Weil ich wenigstens das Wenige nicht verlieren will.